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Internationaler Tag der Familie am 15. Mai ­‐ pro familia legt Jahresbericht 2018 vor

Familien brauchen mehr Unterstützung. Die Nachfrage nach Beratung steigt weiter an – Über 30.000 Menschen im Lande wurde geholfen.

Trotz zunehmender Kinderbetreuungsmöglichkeiten bleibt es eine Herausforderung, berufstätig zu sein und Kinder zu bekommen – vor allem für Frauen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor schwierig. Darauf weist pro familia Schleswig-­‐Holstein am Internationalen Tag der Familie hin. „Familien brauchen mehr Unterstützung, um ein Leben mit Kindern und Beruf partnerschaftlich zu bewältigen“, betont Reiner Johannsen, Geschäftsführer des Landesverbandes. „Vielerorts ist ein flexibles Angebot an Kinderbetreuung nicht oder nicht ausreichend vorhanden und in vielen Betrieben sind die Strukturen noch wenig familienfreundlich“, kritisiert Johannsen.

„Diese Situation wird in allen unseren Beratungsbereichen deutlich, vor allem in der Schwangerschaftskonfliktberatung. Nach wie vor nennen Frauen am häufigsten „berufliche Gründe“ für den Schwangerschaftsabbruch. Viele schrecken davor zurück, alleinerziehende Mutter zu werden, sie erkennen das Risiko, in die Armut zu rutschen. Auch die Einführung der bisherigen staatlichen Hilfen wie das Elterngeld Plus bringen keine entscheidende Entlastung. Hier braucht es umfassendere und nachhaltige Maßnahmen, um die Vereinbarkeit zu gewährleisten.“ pro familia engagiert sich auf politischer Ebene für eine Verbesserung von Familien in jeder Lebensform und ist in „Lokalen Bündnissen für Familie“ und im Netzwerk „Frühe Hilfen für Familien“ aktiv.

„Bei Problemen und Fragen rund um Partnerschaft, Familie, Sexualität und Schwangerschaft wird pro familia als der kompetente Fachverband angesehen. Dies zeigt der kontinuierliche Anstieg der Beratungszahlen“, berichtet Johannsen. Auch 2018 registriert der Landesverband eine erhöhte Nachfrage. 11.011 Personen suchten Rat und Hilfe in den landesweit damals noch 12 (mittlerweile 13) pro familia-­‐Beratungsstellen. Die Teams führten rund 12.150 Beratungen durch, fast 400 mehr als im Vorjahr. Dazu gehören die Schwangerschaftskonfliktberatungen, die mit einer Anzahl von 2.741 um mehr als 10 Prozent zugenommen haben. „Die deutliche Steigerung könnte auf die verstärkte Öffent-­‐lichkeitsarbeit von pro familia zurückzuführen sein, in der wir uns deutlich für die ersatzlose Streichung des § 219a StGB, für das Recht der Frau auf Selbstbestimmung und freie Entscheidung ausgesprochen haben“, erklärt Dagmar Steffensen, stv. Landesgeschäftsführerin.

Auch im zweiten großen und anhaltend wachsenden Arbeitsbereich „Sexuelle Bildung“ ist Familie ein Thema. In 924 Veranstaltungen wurden 16.805 Kinder, Jugendliche, Eltern, Menschen mit Behinderung und Fachkräfte erreicht. Die Palette der Veranstaltungen reicht von Projekten in Kitas und Schulen über Elternabende bis zu Seminare und Fortbildungen. 2018 lag der Schwerpunkt auf der Schulklassenarbeit in weiterführenden Schulen. Diese Angebote sind schnell ausgebucht, da viele langjährige Kooperatio-­‐nen bestehen und stetig neue Schulen anfragen. Großes Interesse besteht zudem an besonderen Pro-­‐jekten, wie „Ziggy zeigt Zähne“, ein Präventionsangebot gegen sexuelle Gewalt für Kinder im Grund-­‐schulalter, deren Eltern und Lehrkräfte.

Darüber hinaus arbeitet der Landesverband in sechs spezialisierten Einrichtungen gegen sexuelle und häusliche Gewalt. Insgesamt hat pro familia 2018 mehr als 30.000 Menschen in Schleswig-­‐Holstein mit Rat und Information geholfen.

Weitere Informationen und den Jahresbericht 2018:
pro familia Schleswig‐Holstein, Marienstr. 29‐31, 24937 Flensburg
Tel. 04 61 ‐ 90 92 620, lv.schleswig‐holstein@profamilia.de
www.profamilia.de/sh